Darsteller: Ralph Fiennes (M. Gustave) F. Murray Abraham (Mr. Moustafa) Mathieu Amalric (Serge X.) Adrien Brody (Dmitri) Willem Dafoe (Jopling) Jeff Goldblum (Deputy Kovacs) Harvey Keitel (Ludwig) Jude Law (Schriftsteller) Bill Murray (M. Ivan) Edward Norton (Henckels) Saoirse Ronan (Agatha) Jason Schwartzman (M. Jean) Léa Seydoux (Clotilde) Tilda Swinton (Madame D.) Tom Wilkinson (Autor) Owen Wilson (M. Chuck) Tony Revolori (Zero) Bob Balaban Florian Lukas (Pinky) Karl Markovics (Wolf) Milton Welsh (Korporal Franz Müller) Heike Hanold-Lynch (Carolina) Matthias Matschke (verschlagener Wächter) Paul Schlase (Igor) Rainer Reiners (Mendl) Daniel Steiner (Anatole) Hendrik von Bültzingslöwen (Ernst) Sabine Urig (Laetizia)
Herrlich skurrile und charmante Komödie um das abenteuerliche Schicksal des Grand Budapest Hotels und seines Personals. Der Aufwind der Wes Anderson zuletzt schon bei "Moonrise Kingdom" so wunderbar beflügelt hatte trägt den nach Paris übergesiedelten Texaner in seiner achten Regiearbeit in noch höhere seit "Die Royal Tenenbaums" nicht mehr erreichte Sphären: Im Grunde ist zunächst alles wie stets im längst unverkennbaren Filmuniversum Andersons mit seinen wie mit dem Geodreieck gezogenen Kamerafahrten der etwas surrealen Puppenhausanmutung der bis in die hinterletzte Ecke obsessiv durchdesignten Kulissen und dieser leicht stocksteifen literarischen Erzählweise als wären mit den wie immer makellos geschmackvollen Kostümen auch die Seiten des Drehbuchs mit Stärke getränkt worden. Hauptfigur Gustave H Concierge des legendären titelgebenden Hotels das in den Dreißigerjahren in seiner Blüte steht und erst in den Jahrzehnten danach mehr und mehr herunterkommt bis es nur noch ein Abbild seines einstigen Glanzes ist steht unverkennbar in der Tradition anderer verantwortungsloser Anderson-Helden wie Steve Zissou Royal Tenenbaum Mr. Fox oder Herman Blume aber Ralph Fiennes ein Neuling in Andersonland neben vielen Regulars wie Bill Murray Jason Schwartzman Edward Norton Adrien Brody Willem Dafoe oder Jeff Goldblum verleiht dieser souveränen und unberechenbaren Figur eine Tiefe ein Gewicht aber auch eine Eleganz die eine völlig neue Note einbringt in dieses hermetisch kontrollierte Universum. Wie der ganze Film bei aller Leichtigkeit und Verspieltheit eine ungewohnte ganz neue Gravitas hat. Obwohl die als wilde Hatz angelegte Geschichte in einem ganz klar erfundenen Europa der Dreißigerjahre spielt befasst sich Anderson doch mit dem Damoklesschwert des Faschismus das zwischen den Weltkriegen bedrohlich über den Köpfen der bunten Gesellschaft die sich durch die Aufsehen erregenden Tableaus bewegt schwebt. Angelegt als Rückblende in einer Rückblende in einer Rückblende die je nach zeitlicher Einordnung der Erzählebene ihr Bildformat ändert ist der in Deutschland entstandene "Grand Budapest Hotel" eben nicht nur eine vor Fabulierlust und irrwitzigen Einfällen überbordende Räuberpistole über einen charismatischen Hallodri der einem unerfahrenen Aufzugjungen während eines prächtigen Abenteuers ein paar wichtige Lebenslektionen erteilt sondern auch eine Liebeserklärung an das Erzählen selbst an literarische und filmische Kniffe die der Filmemacher mit verspielter Selbstverständlichkeit einsetzt: Um den Zahn der Zeit geht es um Vergänglichkeit um Verlust und Trauer aber eben auch die Kraft die man aus der Erkenntnis ziehen kann dass nichts für die Ewigkeit ist. Auf das Auskosten jeden Moments kommt es an in "Grand Budapest Hotel". Einen schöneren Berlinale-Eröffnungsfilm kann man sich eigentlich nicht vorstellen. ts.
Ein Schriftsteller kommt im Grand Budapest Hotel das schon bessere Zeiten erlebt hat mit einem älteren Stammgast ins Gespräch. Er erfährt dass ihm das Hotel einstmals gehörte und er dort als Lobbyboy angefangen hatte. Zu einer Zeit als der galante Monsieur Gustave noch für makellosen Service sorgte - insbesondere gegenüber der älteren weiblichen Klientel. Er erzählt von einem wahrlich erstaunlichen Abenteuer als Gustave im Testament einer millionenschweren Witwe berücksichtigt und bald als deren Mörder gejagt wird.
Wunderbar schräge, originelle und auch warmherzige Komödie vom Regisseur von "Die Royal Tenenbaums", die wilde Haken schlägt zwischen Weltkriegsdrama und Agententhriller. Ein bestens aufgelegtes Ensemble - bestehend aus Wes-Anderson-Regulars, Promis und Neuentdeckung Tony Revolori - bewegt sich mit schlafwandlerischer Sicherheit in perfekt und verspielt kadrierten Kulissen - von real bis gemalt - durch Slapstick-Action, ein wenig Romantik und Flüchtlingsproblematik. Ein durch und durch großartiger Film. (Quelle: mediabiz)
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