Clint Eastwoods mehrfach Oscar-nominiertes Kriegsdrama basiert auf der Autobiographie des tödlichsten Scharfschützen der US-Militärgeschichte. Eigenen Einschätzungen zufolge tötete Navy SEAL Chris Kyle während insgesamt vier Einsätzen im Irakkrieg 255 (offiziell bestätigt 160) Feindpersonen. Dies brachte ihm Spitznamen wie "Legende" und "Der Teufel von Ramadi" ein - zwei Extreme die vermuten lassen welchem psychologischen Druck der 2013 ermordete hochdekorierte Kriegsheld ausgesetzt war. In der packenden Memoiren-Verfilmung schießt sich der zweifache Oscar-Gewinner Eastwood ganz auf den Titelhelden und dessen ultra-patriotische Perspektive der Ereignisse ein. Dadurch wird anders als bei Eastwoods im zweiten Weltkrieg angesiedelten Kriegsdramen "Flags of Our Fathers" und "Letters From Iwo Jima" mehr konventionelle Schwarzweißmalerei betrieben. So werden Iraker fast ausschließlich als hinterlistige "Barbaren" skizziert die von Kyle und seinen Kameraden ausgeschaltet werden um das amerikanische Vaterland zu beschützen. Dies ist nach den Angriffen vom 11. September die Motivation des texanischen Cowboytpen Kyle (Bradley Cooper) sich beim Militär zu melden. Kurz nach seiner erschöpfenden Ausbildung lernt er seine spätere Frau Taya (Sienna Miller) kennen. Kaum verheiratet wird Kyle erstmals im Irak stationiert. Dort profiliert er sich als exzellenter Scharfschütze der häufig in Sekundenschnelle Gefahr oder Harmlosigkeit identifizieren muss und damit über Leben und Tod entscheidet. Dabei geht er ruhig und kalkuliert ans Werk auch wenn um ihn herum die Hölle losbricht. Dies wird mit Aufnahmen seiner schwangeren Frau gegen geschnitten deren ausufernde Emotionalität bei Telefonaten und bei seinen Heimaturlauben im starken Kontrast zu Kyles äußerlich distanzierter Fassade steht. In Folge kehrt er noch dreimal ins Krisengebiet zurück bis er sich endgültig für seine Familie entscheidet. Das moderne Heldenepos mit dezent verschlungener Flashbackstruktur wird von der superben Performance Coopers getragen. Er hat sich für die Rolle nicht nur ca. 20 Kilo an Muskeln antrainiert er durchläuft auch scheinbar mühelos die Transformation vom charmanten Sonnyboy zum stoischen Soldaten hin zum Kriegsveteranen mit posttraumatischer Belastungsstörung. Auch letzteres spielt er mit kraftvollem Understatement was den eindringlichen Effekt noch steigert. Schlicht und schnörkellos ist auch die Inszenierung von Regieveteran Eastwood der nach dem etwas unrunden Musical "Jersey Boys" den Eindruck vermittelt sich wieder behaglich in seinem Element zu befinden. Insgesamt ist die mit dramatischen Actioneinlagen versehene Charakterstudie bewusst klassischen Westernfilmen nachempfunden. Die Kameraarbeit reflektiert mit blass eintöniger Farbpalette die Tristheit und das Chaos der Umgebung sowie des Innenlebens des Protagonisten. Dazu passend komponierte Eastwood den ungekünstelten Score. ara.
Navy SEAL Chris Kyle profiliert sich im Irakkrieg als exzellenter Scharfschütze der häufig in Sekundenschnelle Gefahr identifizieren muss und damit über Leben und Tod entscheidet. Dabei geht er ruhig und kalkuliert ans Werk auch wenn um ihn herum die Hölle losbricht. Seine schwangere junge Frau hingegen lamentiert seine Abwesenheit. In Folge kehrt der legendäre Kriegsheld noch dreimal ins Krisengebiet zurück bis er sich endgültig für seine Familie entscheidet.
Das mehrfach Oscar-nominierte Kriegsdrama von Meisterregisseur Clint Eastwood basiert auf der Autobiografie des tödlichsten Scharfschützen der US-Militärgeschichte. Die Titelfigur dieses modernen Heldenepos wird superb von Bradley Cooper gespielt. Seine Performance in Kombination mit der schlichten und schnörkellosen Inszenierung verleiht der mit dramatischen Actioneinlagen versehenen Charakterstudie kraftvolles Understatement. Ein garantierter, nicht unumstrittener Volltreffer. (Quelle: mediabiz)
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