Fabian Busch und Wotan Wilke Möhring in einer rabenschwarzen Crime-Comedy mit doppeltem Boden. Paul Florian Müller führt sein selbst verfasstes und inszeniertes schwarzhumoriges Kriminalstück mit erstaunlich illustrer Besetzung auf. Nach seinem Drehbuch zur Komödie "Vorstadtrocker" konnte er dessen Darsteller Fabian Busch für sein Regiedebüt überzeugen. Dieser legt seine Rolle ähnlich naiv an wie in "Er ist wieder da" und gibt den verheirateten Romancier Theo der seinen vermeintlich besten Freund den Versicherungskaufmann Val (Wotan Wilke Möhring) nachts um Beistand ruft weil die Leiche einer Kellnerin in seinem Wohnzimmer liegt. Doch weder ist die Tote wirklich tot noch sind die anderen Beteiligten (darunter Theos Frau) das was sie zunächst vorgeben. Denn mit doppeltem Boden und verschachtelten Rückblenden setzt Müller eine rabenschwarze Komödie um Betrug Mordpläne Schulden Freundschaft und Verrat um. Erkennbar müht er sich um Stil und Atmosphäre die Tarantino und die Coens - am ehesten mit "Fargo" - vorgeben. Deren Virtuosität bleibt unerreicht Sex und Gewalt sind auf ein jugendfreies Vorabend-Maß reduziert auch wenn manche Anekdoten kein explizites Detail ersparen. Oliver Stokowski ("Das Experiment") wird als mafiös-brutaler Kredithai Ha-Gü am ehesten den Vorbildern gerecht während Möhring als sexbesessener Destruktivist sowie Busch als herzkranker trantütiger Teetrinker mit Millionen-Manuskript vorwiegend die Klischees bedienen mit denen Müller ausgiebig spielt. Wie auch die Musik die zwischen parodistisch und süßlich wechselt fehlen dem beim Max Ophüls Festival vorgestellten Erstling mitunter klare Linie und originelle Note. Aber es geht munter drunter und drüber und als Lösung kommt ganz europäisch ein radikaler Schuldenschnitt zum Zuge. tk.
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