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Titel: Führer Ex

Interpret: Führer Ex

Regie: Winfried Bonengel

Darsteller: Christian Blümel (Heiko Degener) Aaron Hildebrand (Tommy Zierer) Jule Flierl (Beate) Luci van Org (Elisabeth Degener) Harry Baer (Friedhelm Kaltenbach) Dieter Laser (Eduard Kellermann) Jürgen Lingmann (Hagen) Henning Peker (Bonzo) Matthias Freihof (Stasi-Offizier) Dennis Grabosch (Olaf) Max Richter (Psycho)

Produktion: Laurens Straub

Produktionsland: Deutschland

Produktionsjahr: 2002

Genre: Drama

Spieldauer: 103 Minuten

Sprache: Deutsch

Ton: Dolby Surround

Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1

Bildformat: 1:1 85/16:9

Format: DVD

Medium: DVD

System: DVD

Features: Audiokommentar Hasselbach mit den Jungschauspielern Castingszenen MIA Special Behind the Scenes

Vom DDR-Anarcho zum Neo-Nazi: ein Film voller Gefühl und Gewalt. Und ein schonungsloser Blick auf Deutschland in der Nacht. Berlin in den 80ern: Im Westen tobt der Punk und auch im Osten haben die Anarchos Heiko und Tommy Null Bock auf Arbeit Propaganda oder Politik sondern tanzen lieber Pogo. Aus Jux zündet das Duo im menschenleeren Fußballstadion eines Nachts die geheiligte DDR-Flagge an. Während Heiko gerade noch die Kurve kratzen kann landet Tommy im Knast. Heiko hat erst mal die Schnauze voll von Rebellion und lässt sich lieber von der flotten Beate zum "Mann" machen. Das Leben ist schön. Leider nur kurz denn da steht plötzlich wieder Tommy vor der Tür mit SS-Rune am Arm und braunen Gedanken im Hirn und überredet seinen Freund zur Republikflucht. Die beiden werden gefasst. Statt Endstation Australien heißt es Endstation Bau. Um im berüchtigsten Zuchthaus der DDR zu überleben schließen sich die Jungs den Neonazis an. Und bleiben auch nach der Wende in Freiheit im Netz der rechten Rattenfänger hängen. Schonungslos erzählt Regisseur Winfried Bonengel von bewaffneten Glatzen die sich mit Baseballschlägern blutige Schlachten mit Autonomen liefern von Irregeleiteten und ewig Gestrigen aber auch von hilfloser Wut und tiefer Freundschaft mit tödlicher Konsequenz. "Führer Ex" ist kein Polit-Pamphlet vielmehr ein harter realistischer Film voller Gefühl und Gewalt. Denn die Geschichte ist nicht aus der Luft gegriffen sondern beruht auf dem Bestseller "Die Abrechnung" des Neonazi-Aussteigers Ingo Hasselbach. Nichts ist fesselnder als die Wahrheit.

Zwei Jugendfreunden Heiko und Tommy fehlt in der DDR der späten 80er Jahre die Luft zum Atmen. Die Jungs wollen weg raus aus dem sozialistischen Einheitsmief und die Welt kennen lernen. Australien heißt ihr Traumziel und dafür wagen sie die Republik-Flucht. Das Unterfangen schlägt fehl und die Kumpels landen im Knast. Um halbwegs gegen Übergriffe von Mitgefangenen geschützt zu sein schließt sich Tommy der starken Clique inhaftierter Neonazis an während Heiko sich unter Lebensgefahr alleine durchzuschlagen versucht...

Basierend auf der Vorlage seines gemeinsam mit dem Ex-Neonazi Ingo Hasselbach verfassten Buches "Die Abrechnung" sucht der namhafte Dokumentarfilmer Winfried Bonengel ("Beruf: Neonazi") in seinem harten, überaus realistisch und kompromisslos gestalteten Werk nach den Wurzeln des neofaschistischen Übels. Das Ergebnis ist ein beachtliches, gut gespieltes, leider manchmal auch etwas reißerisches Spielfilm-Debüt, das stark polarisiert und kontroverse Diskussionen provoziert. Politisch Interessierte sollten unbedingt zugreifen.
(Quelle: mediabiz)