Sänger und Gitarrist Adam Granduciel treibender Kopf hinter The War On Drugs hat fürs zweite Album wieder einige der besten Musiker aus Philadelphia zur Unterstützung ins Studio geholt. Das Resultat der Aufnahmesessions ist ein intelligentes und unterhaltsames Rock-Kompendium das mit bekannten Versatzstücken operiert und dabei doch stets zeitgemäß und originell bleibt. In den zwölf Songs mit entspanntem Flow und dichtem Sound blitzen immer wieder magische Momente auf. Dabei zitiert Granduciel mit Musik und Gesang Vorbilder der Rockmusik von Bob Dylan ("Your Love Is Calling My Name") und The Byrds über Neil Young ("I Was There") bis hin zu Bruce Springsteen. Die Single "Baby Missiles" klingt ein wenig wie die E Street Band auf Acid - "Streets Of Philadelphia" revisited. Zum Charme des Ganzen tragen freilich nicht nur die stilistischen Anleihen beim Kanon amerikanischer Rockmusik bei. Denn The War On Drugs setzen mit allerlei Elektronik gern auch den einen oder anderen Ambient-Akzent. So steigert sich zum Beispiel "The Animator" aus einem dezenten Synthesizer-Intro heraus zur pulsierenden Klangfläche die Brian Eno einiges verdankt - nur um nahtlos in "Come To The City" überzugehen eine wabernde Folkrock-Kampfhymne mit heftigen Muskelprotz-Gitarren die als Dreh- und Angelpunkt des ganzen Albums dienen kann. Folgerichtig kommt sie in Track neun dann auch unter dem Titel "City Reprise 12" als Wiedergänger deutscher Elektronikpioniere wie Neu! oder Harmonia daher. Manfred Gillig-Degrave
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