Mit ihrem 16. Studioalbum erklimmen Iron Maiden neue Höhen: Erstmals hat die genreprägende Metalband ein Studio-Doppelalbum aufgenommen das zudem den längsten Song in der 40-jährigen Geschichte der Formation enthält. Vor allem aber bietet es von der ersten bis zur letzten Minute mitreißenden Maiden-Metal. Den Schock den Sänger Bruce Dickinson während der Aufnahmen in Paris erlitt hört man "The Book Of Souls" nicht an. Er bekam die Diagnose Krebs und ließ sich nach Beendigung der Sessions erfolgreich behandeln. Vielleicht gerade deshalb zeigt das gut 90-minütige Album den 57-Jährigen in Bestform. Dickinson steuerte zudem zwei Songs bei für die er Musik und Text schrieb - darunter "Empire Of The Clouds". In dem knapp 20-minütigen Epos schildert der passionierte Pilot der die Band-Boeing auf den Maiden-Tourneen persönlich fliegt die Katastrophe des britischen Zeppelins R101 der beim Landeanflug auf Paris 1930 explodierte. Auf ähnlich dramatischem Niveau bewegen sich auch die übrigen zehn Songs. Man hört eine überaus inspirierte Band die zunehmend ihrer Leidenschaft für den Progrock der 70er-Jahre frönt. Auch wenn die restlichen Stücke nicht ganz so episch ausgefallen sind wie "Empire Of The Clouds" so kommt der kürzeste Song auf immerhin fünf Minuten. Dennoch klingen alle Tracks griffig. Die drei sich ergänzenden Gitarristen und das virtuose Bassspiel von Steve Harris unterstützen die Stücke die im Verbund die beste Songsammlung seit den klassischen Maiden-Alben der Achtziger bilden. Deswegen sollte man "The Book Of Souls" weniger als Alters- denn als Meisterwerk betrachten. Dietmar Schwenger
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