Für "All Melody" hat sich Nils Frahm durchaus Zeit genommen und führt für sein siebtes Studioalbum nun Klavierklänge elektronische Elemente und zahlreiche weitere Stimmen wie selbstverständlich zu einem Ganzen zusammen. Das siebte Studioalbum des in Berlin lebenden Pianisten der von "Wintermusik" 2009 bis zum Livewerk "Spaces" 2013 als Solist im Jahrestakt neue Longplayer vorlegte Kollaborationen wie "7 Fingers" mit der Cellistin Anne Müller (2011) dazwischenschob und 2015 mit "Solo" und dem "Victoria"-Soundtrack gleich zwei Alben folgen ließ entstand im Laufe von zwei Jahren im eigenen Studio das sich der Künstler im historischen Berliner Funkhaus einrichten konnte. Mit den sich hier bietenden Möglichkeiten spielt Nils Frahm denn auch auf "All Melody" - und gibt den einzelnen Songs den nötigen Raum zum Klingen und führt beinahe nebenbei auch Stimmen in sein Schaffen ein. So kommt schon bei "The Whole Universe Wants To Be Touched" zur Eröffnung ein Chor zum Einsatz der auch bei Stücken wie "A Place" als zusätzliches Instrument dient: "Ich wollte zum Beispiel wunderschöne Trommeln hören" lässt Nils Frahm zum Entstehungsprozess des Albums wissen. "Trommeln wie ich sie nie zuvor gesehen oder gehört habe begleitet von menschlichen Stimmen dem Gesang von Mädchen und Jungen." Immer wieder arbeitet Frahm wie bei "My Friend The Forest" oder "Forever Changeless" mit Klavierklängen samt hörbar arbeitenden Mechaniken oder elektronisch perlenden Sounds wie im Titelstück und "No. 2" das quasi als Dub-Version von "All Melody" daherkommt lässt bei "Human Range" und "Fundamental Values" eine Trompete wie von Nils-Petter Molvaer erschallen und baut auf Streicherflächen wie in "Sunson". Ein Höhepunkt des Albums ist "Momentum" mit seinem beinahe sakralen Beginn mit Streichern und Chor abgelöst von einem elektronischen Geplockere das sich schließlich in Naturgeräuschen samt Vogelstimmen auflöst die ins kommende Stück überleiten. Welche Popularität Nils Frahm mittlerweile erlangt hat zeigt sich unter anderem mit den zahlreichen bereits ausverkauften Konzertabenden rund um die Veröffentlichung von "All Melody". Knut Schlinger
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