Das Quintett aus dem Big Apple ebnete mit den stilprägenden Alben "Is This It" und "Room On Fire" den Weg für eine Welle wave-orientierter neuer Gitarrenbands beiderseits des Atlantiks. Auf Longplayer Nummer drei erweitern die Strokes ihr Klangfarbenspektrum und verstärken die emotionale Komponente ihrer akribisch ausgefeilten Songs. Mit ihrem neuen Produzenten David Kahne (Paul McCartney Tony Bennett New Order Wilco No Doubt) bastelte die Band zwei Monate lang im neuen eigenen Studio akkurat und detailversessen an den 14 neuen Songs. Herausgekommen ist dabei das reifste ambitionierteste melodiöseste und vielschichtigste Werk der Formation - und mit mehr als 52 Minuten Spielzeit auch mit Abstand das längste Strokes-Album bislang. Langeweile kommt dabei aber glücklicherwise nicht auf da die Band ein ganzes Füllhorn an Ideen ausschüttet und mit geschickten Tempo- Rhythmus- Lautstärke- und Stimmungswechseln stets für Abwechslung und Spannung sorgt. Variantenreicher und ausgefuchster denn je spielen sich die beiden Gitarristen Albert Hammond Jr. und Nick Valensi die Bälle zu und brillieren mit atmosphärisch dichten Soundkaskaden trockenen Riffs und beherzten Soli. Ebenso präzise und spielfreudig agieren Drummer Far Moretti und Bassist Nikolai Fraiture. Die Spielmacherrolle übt indes selbstbewusster denn je Sänger Julian Casablancas aus der im Vergleich zu den ersten beiden Alben noch deutlich an emotionalem Ausdruck und Charisma gewonnen hat und eine erstaunliche Bandbreite an den Tag legt. So strapaziert er seine Stimmbänder im Refrain des treibenden Rockers "Vision Of Division" bis zum Äußersten mit kehlig-heiseren Ausbrüchen oder weckt mit tiefer gelegtem Timbre Erinnerungen an Iggy Pop ("Heart In A Cage") oder gar an Stephin Merritt von den Magnetic Fields in der kunstvollen Kammermusik-Ballade "Ask Me Anything". Casablancas verführt mit lässigem Charme in "Razorblade" einer leichtfüßigen Pop-Nummer und bringt in Songs wie "On The Other Side" eine Portion Pathos ins Spiel. Mit "First Impressions Of Earth" gelingt es den Strokes souverän ihren Sound mit einem Plus an melodischer Finesse und Feingefühl anzureichern und aufzufrischen ohne an Coolness stilistischer Stringenz und Glaubwürdigkeit einzubüßen. Im Spannungsfeld von Indie-Rock New Wave und clubtauglichem Pop sind die New Yorker nach wie vor eine große Nummer die keine Konkurrenz zu fürchten braucht.
Wir empfehlen IhnenFolgende Produkte könnten Sie noch interessieren