Die Zeiten in denen Sido noch regelmäßig für Skandale sorgte sind längst vorbei. Aus dem konfliktfreudigen Rapper ist mittlerweile ein ernstzunehmender Künstler geworden. Das unterstreicht er mit dem neuen Album mit dem er dem Traditionsformat "MTV Unplugged" Tribut zollt. Paul Hartmut Würdig alias Sido hat sich trotz aller Erfolge nie allzu weit von seinen sozialen Ursprüngen im Märkischen Viertel in Berlin entfernt. Und so ist es nur konsequent dass er für sein "MTV Unplugged"-Album wieder dorthin zurückkehrt wo Ende der 90er Jahre seine Musikerkarriere begann. Zur perfekten Umsetzung seiner optischen und akustischen Ideen brachte er unter anderem 79 Techniker 20 Kameramänner eine hochkarätig besetzte Band 45 Mikrophone sechs Sattelschlepper und acht Kilometer Kabel mit. Entsprechend viele Facetten offenbarte er bei diesem Konzert - als harter HipHop-Radaubruder gilt er ja schon lange nicht mehr. So überrascht er in bekannten Stücken wie "Mein Block" oder "Mama ist stolz" mit ungewohnten Arrangements bei denen ihn Produzent Sven Helbig (Pet Shop Boys Rammstein Polarkreis 18) unterstützte mit dem er auch die Liveband mit Stefan Fuhr am Bass Lars Kutschke an der Gitarre und Nat Townsley am Schlagzeug zusammengestellt hat. Souverän führt Sido durch das kurzweilige Programm zu dessen Höhepunkten der mit Hilfe von Kurt Krömer aufgenommene Titel "Hey Du!" sowie die aktuelle Single "Der Himmel soll warten" zählen bei der Adel -Tawil- (Ich+Ich) den Refrain singt. Und spätestens mit Stephan Remmler beim Trio-Klassiker "Da Da Da (Ich lieb dich nicht du liebst mich nicht)" wird deutlich dass dieser Paul Hartmut Würdig einfach ein toller Entertainer ist. Norbert Schiegl
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