Sensationell packendes Ein-Personen-Drama mit Robert Redford als Skipper allein auf hoher See der auf seinem lecken Schiff ums Überleben kämpft. J.C. Chandors zweite Regiearbeit könnte man als filmisches Experiment begreifen als virtuose Fingerübung wenn das sich binnen weniger Minuten entfesselnde Drama in seiner absoluten Dringlichkeit und Spannung nicht über jeden Zweifel erhaben wäre. Nach "Der große Crash - Margin Call" der 2011 im Wettbewerb der Berlinale lief ist der Film stilistisch und tonal so weit vom Erstling entfernt wie man es sich nur vorstellen kann. Zeichnete sich "Margin Call" durch seine ausschweifenden geschliffenen Dialoge und eher funktionale Bebilderung aus ist Chandors neuer Film das exakte Gegenteil: ein Ein-Personen-Stück in dem im Grunde bis auf drei Wörter - "God" später ein als Stoßgebet ausgestoßenes "Fuck" und ein "Help" -nicht geredet wird sieht man von einem aus dem Off vorgelesenen Abschiedsbrief ab mit dem diese verzweifelte Survivalgeschichte beginnt. Alles ist verloren nach acht hilflosen Tagen auf offener See. Im Anschluss zeigt Chandor wie es dazu kommen konnte. Robert Redford befindet sich als namenloser Held auf seinem Segelboot Virginia Jean unter Deck allein auf dem Indischen Ozean als die Yacht etwas rammt. Es ist kein Eisberg sondern in diesem Fall ein riesiger Stahl-Container aus China in dem Turnschuhe transportiert wurden und der von seinem Frachter gefallen sein muss. Dessen harte Kante schlägt ein Loch in die Virginia Jean und setzt obendrein das Funkgerät und den Laptop außer Gefecht. Ganz erfahrener Seemann bei dem jeder Griff überlegt ist und sitzt gelingt es dem Skipper das Leck zu stopfen. Als er jedoch in einen Hurricane gerät kann er keinen Notruf absetzen und das Loch reißt wieder auf. Im letzten Moment gelingt ihm die Flucht ins Rettungsboot auf dem der zunehmend verzweifelte Mann hilflos und bald auch ohne Nahrung und Wasser dahintreibt. Mit jeder neuen Wendung der Handlung geht wieder etwas schief auf jede Lösung eines Problems folgen zwei neue. Es ist ein faszinierender und ungemein spannender Film dem man sich nur unschwer entziehen kann - und der seine tragische Spannung auch deshalb so überzeugend entfaltet weil den Skipper an dem zwingenden Ablauf der Katastrophe keine Schuld trifft. Er macht alles richtig hat für jedes Problem eine Lösung gerät nicht in Panik - und ist trotz dem Untergang geweiht. Auf faszinierende Weise ist es Chandor gelungen dass keine Sekunde Langeweile aufkommt in diesem so trocken und nüchtern erzählten Survivalthriller der weniger an "Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger" erinnert als an Danny Boyles "127 Hours": Der Regisseur kann aber auch auf den 76-jährigen Redford bauen der sich schon einmal völlig allein der Naturgewalt stellen musste 1971 als Eremit in Sydney Pollacks "Jeremiah Johnson". Jetzt 42 Jahre später ist er noch besser als mit allen Wassern gewaschener Seemann über den man keinerlei Hintergrundwissen besitzen muss um zu erkennen was in jedem einzelnen Moment des Films in ihm vorgeht. "All Is Lost" ist ein Klassiker der beweist dass großer Mainstream nicht viel mehr benötigt als eine klasse Idee und etwas Grips. ts.
Ein Skipper befindet sich im Indischen Ozean auf seinem Segelschiff allein unter Deck als es zu einer Kollision mit einem stählernen Turnschuh-Container kommt der von einem Frachter gefallen sein muss. Notdürftig stopft der erfahrene Nautiker das Leck nur um kurz darauf in einen Wirbelsturm zu geraten der das Schiff manövrierunfähig macht. Er flieht auf sein Rettungsboot. Obwohl er weiterhin alles richtig macht sieht sich der Mann ohne Nahrung Wasser oder Hilfe alsbald mit seiner Sterblichkeit konfrontiert.
Hochspannung ist garantiert in J.C. Chandors nach "Margin Call - Der große Knall" zweitem Film. Im Ein-Personen-Stück - der alte Mann und das Meer - werden nur drei Worte geredet. Der Rest ist Überlebenskampf auf hoher See, nüchtern und ohne Übertreibungen erzählt und genau deshalb so unfassbar fesselnd und packend. Robert Redford, 76 Jahre alt, gibt eine der besten Leistungen seiner nunmehr 50-jährigen Laufbahn als Mann, der selbst unter Druck alles richtig macht und trotzdem nicht gegen die Naturgewalten gewinnen kann. (Quelle: mediabiz)
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