Darsteller: Karl Glusman (Murphy) Aomi Muyock (Electra) Klara Kristin (Omi) Juan Saavedra (Julio) Jean Couteau (Noe) Vincent Maraval (Lieutenant Castel) Benoît Debie (Der Schamane) Isabelle Nicou (Nora) Stella Rocha (Der Transsexuelle) Déborah Révy (Paula) Xamira Zuloaga (Lucille)
Produktion: Gaspar Noé
Produktionsland: Frankreich/Belgien
Produktionsjahr: 2015
Genre: Drama / Erotik
Spieldauer: 134 Minuten
Sprache: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1
Mehrkanalton: Dolby Digital 5.1
Bildformat: 1:2 35/16:9
Format: DVD
Medium: DVD
System: DVD
Features: Trailer Wendecover
Nichts wird der Fantasie überlassen bei Gaspar Noés sexueller Irrfahrt eines jungen Amerikaners in Paris ans Ende der Nacht. Von "Liebe" will Gaspar Noé erzählen in seinem vierten abendfüllenden Film. Aber wer Noés Filmographie kennt wer sich schon einmal auf seine Arbeiten "Menschenfeind" "Irreversibel" und zuletzt "Enter the Void" eingelassen hat der wird ahnen dass Romantik keine große Rolle spielen wird. Noés Filme sind stets eine durch und durch körperliche Angelegenheit sie sind explosiv und direkt und sie lassen nie etwas der Fantasie übrig. Kino des Körpers nennt sich das. Das trifft auch auf diesen neuen Film des argentinischen Agent provocateurs zu der das umsetzt was sein großes Vorbild Stanley Kubrick mit Terry Southerns Roman "Blue Movie" wohl geplant hatte aber niemals realisieren konnte: einen Film mit Spielfilmhandlung zu erzählen in dem tatsächlicher Geschlechtsverkehr zu sehen ist. Nun ist das allein mittlerweile nicht mehr neu. Nach Filmen wie "Romance" "Baise-moi" dem Goldener-Bär-Gewinner "Intimacy" und natürlich Noés eigenem "Enter the Void" in dem der geneigte Zuschauer eine Ejakulation in einer Vagina miterleben durfte ist auch dieses einstige Tabu gebrochen. Aber "Love" verblüfft dahingehend dass die Geschichte eines jungen Amerikaners in Paris der seine junge Frau ihr kleines Kind und seine mit tollen Filmplakaten gefüllte Wohnung am Neujahrstag hinter sich lässt um nach seiner verschwundenen einstigen großen Liebe zu fahnden zwar deftig und handfest aber auch verblüffend zärtlich und zurückhaltend. Mit seinem genialen Kameramann Benoît Debé sind Noé brillante 3D-Kompositionen und Überblendungen gelungen mit denen er zwischen Orten und Zeitebenen gleitet. Sie machen den sonst eher schlicht gehaltenen Film mit seinen zwar hübschen aber nicht unbedingt begnadeten Schauspielern interessant. Was Karl Glusman Aomi Muyock und Klara Kristin an Talent vermissen lassen machen sie mit körperlichem Einsatz wett. Und vielleicht ist das auch Absicht von Noé der zusammen mit Debé und Produzent Vincent Maraval Gastauftritte hat sich aber bei der Reise an Ende der Nacht wohl vor allem mit seinem jungen Antihelden identifiziert. Am Ende ist es auch hier wieder die Zeit die alles zerstört - Noés ultimatives filmisches Credo. ts.
An Neujahr wird der junge Amerikaner Murphy von einem Anruf der Mutter von Electra geweckt: Sie macht sich Sorgen um das Wohlbefinden ihrer Tochter. Electra ist seine große Liebe die er nie so recht überwunden hat - obwohl er mittlerweile mit seiner ehemaligen Nachbarin Omi verheiratet ist mit der er auch ein gemeinsames Kind hat das in der Hitze der Leidenschaft eines One-Night-Stands entstand. Von Erinnerungen an die zügellose Zeit mit Electra gequält zieht er los ins Pariser Nachtleben um sie ausfindig zu machen.
Jetzt erzählt Bilderstürmer und Agent provocateur Gaspar Noé auch noch von Liebe - auch wenn klar ist, dass man vom Regisseur von "Irreversibel" und "Enter the Void" einen radikalen, schonungslos expliziten Film erwarten darf, in dem nichts, auch nicht der Liebesakt, der Fantasie überlassen bliebt. Vor allem ist es aber ein kompromissloses, verwegen komponiertes Drama für Erwachsene, eine elektrisierende Reise ans Ende der Nacht, in dem es im Grunde nur die darstellerischen Leistungen zu bemängeln gibt. (Quelle: mediabiz)
Wir empfehlen IhnenFolgende Produkte könnten Sie noch interessieren