Vor drei Jahren erschien "Berge versetzen". Jetzt meldet sich die Band aus Köln mit ihrem fünften Album zurück. "Aus lauter Liebe" begeistert mit einem ebenso unverwechselbaren wie unwider stehlichen Amalgam aus verträumten Melodien und poetischen Texten. 2010 kehrte Gitarrist Tom Deininger der Band den Rücken. Doch sein Fehlen macht sich auf dem neuen Album wider Erwarten nicht als Manko bemerkbar. Denn Sängerin Suzie Kerstgens liefert zusammen mit dem Pianisten und Keyboarder Sten Servaes eine Platte voller Lebenslust und Leichtigkeit ab die sich deutlich vom Geist der filmischen Nouvelle Vague inspiriert zeigt. Mit den Produzenten Olaf Opal (The No twist Juli Polarkreis 18) und Jochen Naaf (Polarkreis 18 Peter Licht Bosse) richten Klee den Blick ganz bewusst gen Frankreich und holen sich für ihre Musik Ideen unter anderem bei den Meisterwerken des Regisseurs François Truffaut. Wie schon bei früheren Klee-Alben durchweht zwar ein sanfter Hauch von Melancholie viele Songs. Doch das Duo liefert mit einer unwiderstehlichen Discohymne wie "Puls und Herzschlag" oder mit feinsinnigen und abwechslungsreich instrumentierten Popsongs wie "Ich will nicht gehen wenn's am schönsten ist" auch beste Wertarbeit ab. Als weitere Höhepunkte wären zudem die introvertierte Akustikballade "Fliegen" die Uptempo-Nummer "Außer Atem" sowie die formvollendete Romy-Schneider-Hommage "Nimm dein Leben in die Hand" zu nennen bei der sich Suzie Kerstgens und Sten Servaes tief vor dem klassischen Britpop der 80er-Jahre verbeugen. Norbert Schiegl
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