Im Jahr 2012 ließ die Bedeutung der Castingshows deutlich nach. Am Ende jedoch stand bei "X-Factor" als Gewinner das Duo Mrs. Greenbird auf der Bühne. Und -dessen Debütalbum hat durchaus seinen Reiz - Castingshow hin "X-Factor" her. Der Charme dieser elf Songs liegt vor allem darin dass ihnen jegliches Schielen nach coolen Trends ebenso wie Effekthascherei oder Glamour-Tünche abgeht. Sängerin und Songwriterin Sarah Nücken sowie ihr Musik- und Lebenspartner Steffen Brückner wirken schon deshalb authentisch weil sie mit ihren akustischen -Arrangements zwischen Folk Country und Pop auf erfrischende Art und Weise altmodisch sind. Mit seinem Outfit mit Hut buntem Blumenhemd und Weste zum Anzug verkörpert der bärtige Gitarrist den zeitlosen Typus des fröhlichen Straßenmusikanten; die schlicht aber gut gekleidete Sängerin mit der bisweilen "björkig" piepsigen Stimme schlägt in ihren handwerklich durchaus nicht banalen Songs den Bogen von ausgelassener Folkträllerei zu nachdenk-lichen Balladen mit Joni-Mitchell-Flair. So wird der Ramones-Klassiker "Blitzkrieg Pop" zum sanften Lied im Strickmuster von Simon & Garfunkel und auch die Mrs.-Greenbird-Version des Radiohead-Stücks "Creep" bei der Brückner als Sänger stärker in den Vordergrund tritt überzeugt. Mit all seinen sympathischen Attributen springt -dieses -Album verdient von null auf den ersten Platz der deutschen Charts. Und unter den -Managementfittichen von Karin Heinrich und Freddie de Wall (Roger Cicero) lässt das Duo auch für die Zukunft hoffen. Manfred Gillig-Degrave
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