Auf ihrem dritten Album verabschiedet sich die Bremer Band endgültig von ihren HipHop-Wurzeln und begeistert mit einem Mix aus Elektro Funk und Pop. Mit den ersten beiden Alben "Bitte ziehen sie durch" (2000) und "Noch fünf Minuten Mutti" (2002) sorgten Deichkind noch für frischen Wind und viel Diskussionsstoff in der deutschen HipHop-Szene. Mit "Aufstand im Schlaraffenland" wendet sich die Formation jetzt neuen Zielen zu. In den zwölf Songs verfolgt die Gruppe einen deutlich komplexeren musikalischen Ansatz. Natürlich erinnern hie und da noch ein paar dezente Anklänge an die alten Zeiten doch Deichkind haben die engen stilistischen Grenzen der HipHop-Szene längst hinter sich gelassen. In Songs wie dem bereits als Single veröffentlichten "Remmidemmi (Yippie Yippie Yeah)" oder "Voodoo" stehen knackige Funk-Grooves und Elektronik-Sounds gepaart mit schmissigen Gesangshooklines eindeutig im Vordergrund. Eine wichtige Rolle spielt auch der nach wie vor einzigartige Humor der Band die nicht davor zurückschreckt den Hörer immer wieder mit absurden Geschichten zu konfrontieren. Als Vorbilder dienten Deichkind dabei musikalisch wie inhaltlich definitiv Bands wie Parliament oder Funkadelic. Doch die Gruppe nutzt diese nur als eine von vielen Inspirationsquellen. Trotz aller mehr oder weniger deutlich erkennbaren Querverweise klingt "Aufstand im Schlaraffenland" über weite Strecken einzigartig. Songs wie das mit Sängerin Sarah Walker eingespielte "Ich betäube mich" oder "Papillion" besitzen jedenfalls einen ganz eigenwilligen Charme und garantieren beste Unterhaltung.
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