Die HipHop-Formation aus Edinburgh gewann im vergangenen Jahr überraschend den renommierten Mercury Prize für ihr Debütalbum "Dead". Auf "White Men Are Black Men Too" verfeinern die Young Fathers ihre ohnehin schon sehr bunte Mixtur und zeigen dass sie die Auszeichnung vollkommen zurecht bekommen haben. Eine Kurskorrektur hin zu mehr Kommerzialität war trotz des kurzzeitigen Rampenlichts in dem sich die Band für ein paar Wochen bewegte ohnehin nicht zu befürchten. Alloysious Massaquoi Kayus Bankole und G' Hastings alias Young Fathers bleiben ihrer experimentellen Linie auch auf ihrem zweiten Studioalbum treu was allerdings kurze Abstecher in poppige Gefilde wie beim Debüt keineswegs ausschließt. Bereits der Titel der Platte suggeriert dass das Trio auch diesmal Akzente mit kontroversen Statements setzt. Die Young Fathers vertrauen zudem in Songs wie "Feasting" und "Rain Or Shine" konsequent auf schräge Beats und Elektroniksounds und entwickeln dadurch ein unverwechselbares Profil. Viele Ideen für "White Men Are Black Men Too" fanden die Young Fathers im vergangenen Herbst in Berlin. Aufgenommen hat die Band die Platte dann allerdings wieder im heimischen Edinburgh. Und so entstand ein Album das sich stilistisch kaum noch richtig verorten lässt. Die Young Fathers spielen in Stücken wie "Rain Or Shine" oder "Old Rock'n'Roll" ganz bewusst mit der Erwartungshaltung ihrer Hörer. Ihre abwechslungsreiche Mischung aus Soul Funk Pop Rock Elektronik und HipHop hält immer wieder neue Überraschungen bereit und bleibt so über weite Strecken absolut unberechenbar. Norbert Schiegl
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