Dass er andere Wege als Komponist auch von klassischer Musik beschreitet bewies Max Richter bereits mit seinen Soloalben seinen Filmkompositionen und der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Daniel Hope für das Projekt "Recomposed: Vivaldi's Four Seasons". Nun erlöst der britische Musiker und Produzent alle Konzertgänger von dem Makel bei einer Aufführung die Augen zu schließen und bietet endlich Musik zum Einschlafen ohne Skrupel. Mit seiner achtstündigen Arbeit "Sleep" lädt er dazu ein mit ihm bei einem Happening in Berlin die Nacht zu verbringen. Als Einstimmung erscheint die einstündige Kurzversion "Form Sleep" mit sieben Tracks. Sie sind sein "persönliches Wiegenlied für eine hektische Welt" sagt Richter die er zusammen mit dem American Contemporary Music Ensemble umsetzt. Die sphärischen Songs reduziert er aufs Wesentliche mit nur wenigen sich wiederholenden Akkorden und Tonfolgen. Die Stücke erinnern dabei mit beruhigenden Celloklängen in "Dream 3" und "Dream 13" mit perlendem Pianoklängen oder sanft repetitivem Summen in "Path 5" und "Dream 8" dabei an Wiegenlieder die sofort eine friedliche einlullende Wirkung verbreiten. Sphärische Klanglandschaften ohne erkennbare Melodie wie in "Space 11" und "Space 21" halten diese aufrecht und machen wohl einen Vorgeschmack darauf wie Max Richter die REM-Phase in "Sleep" gestalten wird. "Es ist mein persönliches Wiegenlied für eine hektische Welt" sagt Richter "ein Manifest für eine langsamere Gangart des Lebens". Und er hofft dass "die Menschen beim Zuhören einschlafen". Dieser Wunsch sollte leicht in Erfüllung gehen denn die Stücke sind einfach zum Schlafen schön. Birgit Schlinger
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