Seit Jahren schon setzt sich die Pianistin Ragna Schirmer mit dem Schaffen von Clara und Robert Schumann auseinander. Zum 175. Hochzeitstag des Paares hat sie Variationen eingespielt in denen sich Braut und Bräutigam gegenseitig zitieren. Es sei ihr ein Herzensbedürfnis diese selten gespielten Werke vorzustellen sagt sie. Denn schon während ihres Studiums war sie von der musikalischen Ehe der Schumanns fasziniert. So sehr dass sie sogar ihre Diplomarbeit über die Bezüge innerhalb der Werke von Clara und Robert Schumann verfasste. Für Ragna Schirmer sind die Stücke mit diesem Thema das die junge Clara erstmals in ihrem Opus 3 aufgriff Schlüsselwerke. Vor allem da Clara Schumann 20 Jahre später die Arbeit an den Variationen weiterführte. Und auch Claras Vertrauter Johannes Brahms griff Roberts Thema noch auf. Dass der enge Freund beider Schumanns auch Claras Romanzenthema erscheinen lässt - dezent in einer Mittelstimme - wirke dabei wie ein inniger Gruß an Clara meint Ragna Schirmer. Die Pianistin versteht sich meisterhaft darauf das Wesen der Stücke historisch genau zu ergründen. Ein Blüthner Flügel aus dem Jahr 1856 im Originalzustand der mittlerweile zur persönlichen Musikinstrumenten-Sammlung von Ragna Schirmer gehört hilft ihr dabei. Doch vor allem berührt ihr subtiles Verständnis der verborgenen musikalischen Botschaften dieses Dreiergespanns und ihr Aufspüren der leisen Andeutungen. Der Gefahr dass die ähnlichen Themen in Beliebigkeit versinken wirkt Ragna Schirmer mit ihrem detailverliebten und austarierten Spiel entgegen. Stattdessen offenbart sie einen klugen musikalischen Dialog der Spaß macht. Birgit Schlinger
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