Die neu entdeckten Bänder aus dem Privatarchiv von Johnny Cash bieten faszinierende Solo-Aufnahmen der Country-Legende aus den 70er Jahren. Als der einflussreiche Produzent Rick Rubin der zuvor mit so unterschiedlichen Künstlern wie den Beastie Boys oder Slayer gearbeitet hatte sich 1994 des Country-Stars Johnny Cash annahm stand es um die Karriere des Man In Black eher schlecht. Zwar waren seine Konzerte immer noch gut besucht aber er hatte keinen Plattenvertrag mehr und mit Ausnahme der zwei Alben die er mit Kris Kristofferson und Willie Nelson unter dem Namen The Highwaymen waren seine letzten Veröffentlichungen dem Nashville-Mainstream verdächtig nahe gekommen. Deswegen wurde das Album "American Recordings" das Rick Rubin dann mit aufnahm wie ein Befreiungsschlag gewertet. Denn der Produzent hatte Cash nur zur Gitarrenbegleitung seine oft düsteren und religiösen Songs singen lassen - und damit den Grundstein gelegt dass Cash in den 90er Jahren bis zu seinem Tod im Jahr 2003 auch bei der ganz jungen Generation zu einem Mythos wurde. Umso verblüffender ist nun die Doppel-CD "Personal File" mit Aufnahmen vor allem von 1973 (und ein paar Stücken aus den frühen 80er Jahren). Denn die insgesamt 49 Songs bieten ebenfalls nur Musik mit Cash und seiner Gitarre- gleichsam das Prequel zu den fünf zu Cashs Lebzeiten erschienenen "American"-CDs. Während Columbia Records damals das Label von Cash bei den offiziellen Veröffentlichungen bemüht war möglichst glatt polierte Tracks für den Country-Massenmarkt zu produzieren verewigte Cash bei sich im Keller den wahren Künstler jener Jahre. Es ist faszinierend zu hören wie Cash alte und ganz neue Songs vorträgt und manchmal erklärt wie er zu den jeweiligen Songs gekommen ist und was sie ihm bedeuten. Zu den vielen Höhepunkten zählt seine Version des Standards "Farther Along" der er zwischen Verzweiflung und Hoffen changierend interpretiert.
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