Die 24-jährige Sängerin aus dem Londoner Stadtteil Hackney mag bescheiden und bodenständig geblieben sein - auf ihrem zweiten Album trumpft sie dennoch gewaltig auf. Und das gilt nicht nur für ihre Stimme die sie noch perfekter in die Arrangements der 13 neuen Songs einbaute. Es gilt auch für ihre Mitstreiter. Auf "Echo" schraubten einige illustre Menschen an der Fortsetzung des Triumphzugs von Leona Lewis mit. Von Noel Gallagher stammt als Highlight der Track "Stop CryingYour Heart Out" der erfeulich ruhig anfängt sich überzeugend steigert und dem man mit seinen Streicherpolstern die Oasis-Connection kaum noch anhört. Justin Timberlake hatte bei "Don't Let Me Down" die Finger mit im Spiel; Schweden-As Max Martin griff Leona bei "I Got You" und der vom Eurodance geprägten flotten Nummer "Outta My Head" unter die Arme. Und natürlich hatte auch Ryan Tedder von OneRepublic wieder seine Hand im Spiel der fürs Debütalbum den Megahit "Bleeding Love" beisteuerte. Auch die erste Single von "Echoes" stammt wieder von Tedder - sie kommt allerdings bei weitem nicht an die Klasse von "Bleeding Love" heran. Man wundert sich auch ein wenig dass der Schluss-Track "Lost And Found" bei dem Tedder als Duettpartner mitwirkt während OneRepublic als Begleitband aufspielt relativ schwach ausfällt. Unterm Strich aber ist "Echos" noch besser austariert als das Debüt ein weitgehend perfektes Produkt für den Pop-Mainstream das natürlich als besondere Stärke die Stimmkünste von Leona Lewis bis zur letzten Konsequenz voll ausspielt. Das gerät bisweilen zwar in gefährliche Nähe zur seelenlosen Stimmakrobatik wie sie Clive Davis in den Achtzigern seinem Schützling Whitney Houston verordnete oder wie sie später Mariah Carey ins Unerträgliche steigerte. Doch zum Glück kriegt Leona immer wieder rechtzeitig die Kurve. So freut man sich dass nach dem relativ aufgeregtem Auftakt der ersten drei Stücke mit "Brave" ein angenehm entspannter Song kommt der sich zum Ende hin in einem schönen Chorus steigert. Ähnlich funktionieren auch "Broken" und das entspannte Stück "Love Letter" - und man stellt dabei fest dass gerade diejenigen Songs am angenehmsten rüberkommen an denen keine berühmten Kollaborateure beteiligt sind. Mit anderen Worten: Mit ihrem zweiten Album geht Leona Lewis einige weitere Schritte auf dem Weg zur Selbstfindung. Und das ist gut so. Manfred Gillig-Degrave
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