Xavier de Maistre rückte die Harfe als Soloinstrument spätestens mit seinem Echo Klassik den er 2009 als Instrumentalist des Jahres für sein Debütalbum "Nuit d'Etoiles" erhielt wieder ins Bewusstsein. Sein drittes Soloalbum widmet er seinem Vorbild dem spanischen Harfenisten Nicanor Zabaleta sowie den Werken die mit ihm in Verbindung gebracht werden. De Maistre wählte stilistisch sehr unterschiedliche Stücke aus die jedoch eine Gemeinsamkeit haben: Sie stammen alle aus dem spanisch-lateinamerikanischen Kulturkreis und von Komponisten wie Alberto Ginastera Manuel de Falla oder Enrique Granados. Das bekannteste Konzert ist "Concierto de Aranjuez" das Joaquín Rodrigo eigentlich für Gitarre schrieb später jedoch für Harfe bearbeitete. Der Ton der Harfe ist filigraner als der Gitarrenklang doch Xavier de Maistre weiß diese scheinbare Schwäche zu nutzen. Achtsames Zusammenspiel mit dem Radio-Symphonieorchester Wien unter der Leitung von Dirigent Bertrand Billy sowie die größeren dynamischen Möglichkeiten der Harfe bilden ein ausgewogenes Ganzes. Nur im Adagio wirkt die Harfe verspielter und verträumter als die Gitarre. Ganz anders präsentiert de Maistre sein Instrument im eigenwilligen Konzert von Alberto Ginastera das der spanische Komponist für Zabaleta schrieb. Hier schwankt der französische Harfenist zwischen den Extremen und geht an die Grenzen des Spielbaren; sphärisch perlende Glissandi wechseln mit Schlagwerk auf die Saiten ab der Eindruck der Harfe wechselt vom Engelsinstrument zum Schicksalskünder. Und welch wunderbares Repertoire der Harfe zur Verfügung steht unterstreicht de Maistre mit dem eingängigen "Spanischen Tanz" von Manuel de Falla oder den "Valses poeticos" von Enrique Granados die man gar nicht oft genug hören kann. Birgit Schlinger
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