Tom Rowlands und Ed Simons zählen zu den wenigen Überlebenden der englischen BigBeat-Szene die Mitte der 90er-Jahre stilprägend war. Auf ihrem siebten Album "Further" arbeiten die Chemical Brothers erneut mit ravigen Synthesizerklängen detailverliebten Arrangements und pumpenden Rhythmen. Dieses Duo schaffte bisher noch immer den kreativen Spagat: Es blieb sich einerseits musikalisch über die Jahre hinweg treu indem es sich nicht allzu weit von seinen Wurzeln entfernte die in der Elektronikszene der späten 80er- und frühen 90er-Jahre liegen. Andererseits verschlossen sich die Chemical Brothers aber auch nie neuen Strömungen und passten ihren Sound dezent den sich ständig verändernden Rahmenbedingungen in der Danceszene an. Mit "Further" präsentieren die beiden das bisher psychedelischste Album ihrer inzwischen 17-jährigen Karriere. Die acht spannend aufgebauten Tracks beginnen mit dem unkonventionellen Opener "Snow" einem verträumten Popsong der ganz ohne Beats auskommt während sich das Duo in Stücken wie "Another World" oder "Wonders Of The Deep" stark am bewährten Sound seiner Liveshows orientiert. In der zwölf Minuten langen Nummer "Escape Velocity" der zentralen Komposition von "Further" beweist sich wieder einmal die Meisterschaft der Chemical Brothers indem sie unterschiedlichste Sounds Stile und Stimmungen in einem einzigen Song perfekt kombinieren. Auf prominente Gastsänger wie bei den letzten Alben - "Push The Button" (2005) und "We Are The Night" (2007) - haben Tom Rowlands und Ed Simons diesmal bewusst verzichtet. Doch das fällt bei der klanglichen Vielseitigkeit von "Further" nicht weiter negativ ins Gewicht. Norbert Schiegl
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