In der isländischen Metropole Reykjavik hat Will Oldham alias Bonnie Prince' Billy unter Ägide von Björk-Produzent und Toningenieur Valgeir Sigurdsson sein erstes reguläres Studioalbum seit drei Jahren aufgenommen. Untätig war er in der Zwischenzeit indes keineswegs veröffentlichte Kooperationen mit Matt Sweeney und Tortoise ein Livealbum und einen Longplayer mit Neuinterpretationen älterer Songs die unter den Pseudonymen Palace Brothers/Palace Songs/Palace Music oder schlicht Palace erschienen. Auf "The Letting Go" fußen seine gewohnt empfindsamen melancholischen Songs über Liebe Sehnsucht Tod Ängste Verzweiflung und Tod auf britischem und amerikanischem Folk in Kombination mit klassischer Kammermusik Bedsitter-Pop sowie Country- Blues- und Rock-Einsprengseln. Oldhams zerbrechliche leicht heisere Stimme findet in den elfenhaften Harmonien von Gastsängerin Dawn McCarthy (Faun Fables) eine betörende Ergänzung. Erstklassiges leisten auch die inspiriert aufspielende Band mit Will Oldhams Bruder Paul am Bass sowie das sensible isländische Begleitteam bestehend aus einem Streichquartett und einem Flügelhornspieler. Vor allem die intimen tief bewegenden Liebeslieder wie der langsame Walzer "Wai" oder die zärtliche Ballade "I Called You Back" suchen in der heutigen Musiklandschaft ihresgleichen. Ebenso großartige zeitlose Songwriterkunst offeriert der traurige romantische Troubadour in der eleganten Einstiegsdelikatesse "Love Comes To Me" der Country-Blues-Reminiszenz "Cold & Wet" und dem perkussiven Stück "Lay And Love" einer mit magischem Groove und psychedelischem Flair aufwartenden Nummer. Oldhams experimentelle Ader kommt in der abstrakten fast avantgardistischen Komposition "The Seedling" zur Geltung. "The Letting Go" gehört zweifellos zu den anrührendsten und gewichtigsten Veröffentlichungen in diesem Jahr.
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